Weinbau am Kappelberg

Unsere Weinberge liegen am Kappelberg, einem Ausläufer des Schurwaldes. Es gibt zwei Einzellagen: einmal die Lage „Lämmler“, das ist die Lage Richtung Neckartal und die Lage „Goldberg“, die Richtung Remstal hängt.

36 % der Fläche sind Trollinger. Die nächste Hauptsorte bei den Roten ist der Lemberger, dann kommen Schwarzriesling, Spätburgunder, Dornfelder und verschiedene Sorten, von denen es kleinere Flächenanteile gibt z.B. Acolon, Syrah, Merlot u.a.

Bei den Weißweinen ist der Riesling die Hauptsorte, dann Müller-Thurgau, Kerner und Grauer Burgunder. Auch hier gibt es wieder Sorten, die nur in geringerem Umfang angebaut werden, wie z.B. Gewürztraminer, Chardonnay und Sauvignon Blanc.

Die Gesamtrebfläche unserer Mitglieder beträgt ca. 190 ha. Bei den Fellbacher Weingärtnern sind die meisten Wengerter vom Ort Mitglied. Zurzeit sind es etwa 120 Traubenanlieferer. Von diesen 120 Wengerter betreibt ein großer Teil den Weinbau als Hobby im Nebenerwerb. Ungefähr 20 Betriebe machen den Weinbau hauptberuflich. Diese haben eine Anbaufläche von je ca. 3 – 10 ha. Die Nebenerwerbsbetriebe haben teilweise nur eine Fläche von 10 – 50 ar.

Unsere Reben stehen von 260 bis 420 m über NN, der große Höhenunterschied wird durch steile, meist nach Süden, Westen und Osten oder Nordwesten ausgerichtete Hänge überwunden.

Am Hangfuß und im unteren Drittel der Kappelberglagen ist Gipskeuper die wichtigste bodenbildende geologische Formation. Er liefert tiefgrundige, schwere Feinerde und nährstoffreiche Böden. Ihm verdankt der Trollinger seine markante, langlebige Art.

Auf Gipskeuper wachsen auch unsere fein-fruchtigen Riesling-Weine. Kerner und Müller-Thurgau profitieren ebenfalls vom Gipskeuperboden. Mit zunehmender Höhe über Grund werden die Böden durch anstehenden Schilfsandstein und Stubensandstein –beide Formationen sind nur schwach entwickelt– sowie Untere und Obere bunte Mergel leichter. Diese Böden sind leichter erwärmbar und gelten auch als gute Rebenstandorte.

Mit einer mittleren Jahrestemperatur von gut 9,8 °C zählt Fellbach zu den klimatisch besonders bevorzugten württembergischen Weinbaugemeinschaften.

Die anstehenden Keuperböden und das milde Vorlandklima ermöglichen bei richtiger Sortenwahl auch an den nach Norden geneigten Kappelberghängen Qualitätsweinbau, wenn sie nicht zu steil sind.

Zu Spät-, Früh- und Winterfrostschäden kommt es ab und zu. Die durchschnittlichen jährlichen Niederschläge von durchschnittlich 600 Ltr./qm reichen durch ihre gute zeitliche Verteilung in der Regel zu einer optimalen Entwicklung der Reben.

Im Vergleich zu südlicheren Weinbaugebieten müssen wir mit weniger Sonne vorliebnehmen. Aber der langsamen Traubenreife und späten Lese verdanken unsere Weine ihre Frische und ihr reiches, fein-fruchtiges Aroma, das sich mit jedem Jahrgang erneuert.